Auch dieses Jahr konnten die 9. Klassen im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg am 1. und 2. März 2023 zwei Orte der Erinnerung an die NS-Diktatur besuchen.
In Nürnberg erhielten wir eine Führung durch den Verein Geschichte für alle, in der wir ein Mal den Großen Dutzendteich umrundeten – und der eisigen Kälte am Morgen trotzten. Vom Luitpoldhain über die Kongresshalle, die Große Straße und schließlich zum Zeppelinfeld bekamen wir nicht nur die noch vorhandenen Bauten gezeigt, sondern auch sachkundige und umfangreiche Erklärungen zur Funktion der Anlagen und zu den Parteitagen der NSDAP. Auch die Nachkriegszeit und der Umgang der Stadt Nürnberg mit dem schwierigen Erbe wurden angesprochen. Mit der Besichtigung der Originalschauplätze – die doch immer eindrücklicher ist als selbst Bilder oder Filmaufnahmen – konnte die Behandlung der NS-Zeit im Geschichtsunterricht damit anschaulich ergänzt werden.
Das gilt auch für den Besuch in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Nach einer deutlich längeren Anfahrt konnten wir mit einem bewegenden Film beginnen, in dem ehemalige Häftlinge über ihre Zeit im KZ Flossenbürg berichteten. Von der ehemaligen Kommandantur des Lagers ging die Führung über den Appellplatz zum Wäschereigebäude, in dem heute das Museum untergebracht ist. Besonders beeindruckte uns die Dokumentation der Einzelschicksale von Häftlingen, die den teilweise unvorstellbaren Zahlen ein Gesicht und eine Geschichte gab. Auch ein Ehrenfriedhof für die ermordeten Häftlinge mit einer Kapelle, das Krematorium und der ehemalige Arrestbau, in dem u. a. Dietrich Bonhoeffer 1945 ermordet wurde, sind auf dem Gelände noch zu sehen.