Mit fiktiven Szenarien einer Krise im schulischen Leben setzten sich auf der gemeinsamen Kriseninterventionsfortbildung der drei staatlichen Gymnasien in Bad Windsheim, Scheinfeld und Neustadt a. d. Aisch Lehrer, Mitarbeiter der Schulleitung sowie Verwaltungspersonal auseinander.
Bei vielen lösen derartige Szenarien sofort Angst, Panik oder Hilflosigkeit aus, besonders, wenn man sich vorstellt, direkt betroffen zu sein. Immer wieder gibt es Krisenfälle an Schulen, z. B. schwere/tödliche Unfälle, der Tod einer Lehrkraft, der Suizid eines Schülers, aber auch Bombendrohungen oder Schulamokläufe.
Wer ist von einem solch dramatischen Zwischenfall in einer Klasse oder an der ganzen Schule betroffen? Es sind nicht nur die (Mit-)Schüler, die den Vorfall evtl. sogar direkt beobachtet haben, sondern auch die eingesetzten Lehrkräfte, die Eltern, Geschwisterkinder, Freunde aus den Parallelklassen, … Was muss dann in einem solchen Krisenfall getan werden? Welche schulischen Helfer müssen für die Krisenbewältigung aktiviert werden? Wer muss informiert werden? Was darf und was muss überhaupt weitergegeben werden, um evtl. Schlimmeres zu verhindern?
All diese Fragen stellten sich die Teilnehmer der ganztägigen Fortbildung am Friedrich-Alexander-Gymnasium Neustadt a. d. Aisch.
In den Krisenteams der jeweiligen Schulen suchten die Teilnehmer nach Antworten: Es wurden typische Aufgabenfelder für die akute Intervention in unterschiedlichen Krisenfällen benannt, aber auch Tätigkeitsbereiche, die bereits im Vorfeld angegangen werden müssen. Auch Aufgaben in der Nachsorge einer Krise dürfen nicht vergessen werden.
Die psychologische Forschung zeigt eindeutig: Je strukturierter, überlegter und professioneller mit einer Krise im schulischen Rahmen umgegangen wird, umso geringer sind die Spätfolgen.
Die beiden Referentinnen Frau Susanne Grüner und Frau Kathrin Klein – Schulpsychologinnen von KIBBS, dem Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen – konnten hierfür auf ihre langjährigen Erfahrungen aus der Krisenintervention im Bereich der Vorsorge, Fürsorge im Akutfall sowie in der Nachsorge an Schulen in ganz Mittelfranken zurückgreifen. Sie stellten hilfreiche Tools vor (z. B. Gesprächsleitfäden, Ablaufpläne, beispielhafte Elternbriefe), die dabei unterstützen, in einer akuten Krise hilfreich zu handeln.
Die Teilnehmer der Fortbildung konnten nicht nur eigene schulische Krisenerfahrungen reflektieren, sondern es wurden auch neue Grundsteine für die schulischen Krisenteams vor Ort gelegt.